Sie müssen einen Businessplan schreiben? Wenn Sie bereits angefangen haben, wissen Sie, wieviel Arbeit darin steckt. Umso ärgerlicher, wenn sich während dieses Prozesses Fehler einschleichen. Darum habe ich im folgenden Text die 13 häufigsten Fehler zusammengestellt, die Sie beim Schreiben von Businessplänen vermeiden sollten.
1. Einen Roman schreiben
Nach Expertenmeinung umfasst ein Businessplan insgesamt nicht mehr als 15 bis 20, maximal 25 Seiten. Die Länge hängt natürlich auch von der Komplexität Ihres Geschäftsmodells ab. Ein Imbiss ist einfacher und kürzer zu erklären als der Börsengang einer Aktiengesellschaft. Auch innovative Gründungen, die technologische Besonderheiten und ihren Innovationsgehalt erklären müssen, benötigen oft etwas mehr Platz.
2. Verwirrendes Layout verwenden
Das Layout sollte stets leserfreundlich sein. Ein unübersichtlicher Businessplan behindert beim Lesen. Verwenden Sie darum eine gut lesbare Schriftart- und Schriftgröße, zum Beispiel Arial, Verdana oder Times New Roman in 11 oder 12 Punkt. Denken Sie auch an Seitenzahlen und eine Heftung oder Bindung! Loseblattsammlungen kommen ebenso wenig an, wie dicke Ordner.
3. Formale Fehler begehen
Bei mehr als der Hälfte aller Businesspläne werden einfache Regeln der Rechtschreibung, des Satzbaus und der Gliederung missachtet. Formulieren Sie präzise, kurz und knapp! Ein komplizierter, in sich nicht plausibler Text disqualifiziert die Bewerberin oder den Bewerber umgehend.
4. Den ersten Eindruck vermasseln
Ihr Businessplan ist eine Bewerbung. Anstatt für eine neue Stelle bewerben Sie sich um einen Kredit. Solche „Bewerbungen“ landen in großer Zahl auf den Schreibtischen von Bankberatern. Mit einem gut gestalteten Deckblatt können Sie hier schon punkten, denn der erste Eindruck zählt. Auf das erste Blatt eines Geschäftsplanes gehören in übersichtlicher Form der Name des Autors samt Kontaktdaten (Adresse, Telefon, E-Mail) sowie der Name und die Art des Unternehmens. Weitere Angaben sollten der Zeitraum, für welchen der Businessplan erstellt wird, sowie das Datum der Erstellung sein.
5. Ohne Inhaltsverzeichnis und Struktur arbeiten
Sie vernachlässigen eine sinnvolle Strukturierung, da nur der Inhalt zählt. Letzterer ist zwar das Wichtigste, doch was, wenn man die entscheidenden Punkte gar nicht findet? Ein Inhaltsverzeichnis und eine Kurzzusammenfassung (Summary) gehören an den Anfang des Businessplans. Sie dienen dem schnellen Auffinden von Kennzahlen und wichtigen Punkten. Das hilft nicht nur den Investoren, sondern auch Ihnen selbst, wenn Sie Ihre Planung später überprüfen wollen.
6. Mit bunten Bildern ablenken
Frei nach dem Motto „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“ haben Sie Ihren Businessplan üppig illustriert. Das ist keine gute Idee. Bemühen Sie sich unbedingt um eine seriöse, realistische und sachliche Darstellung. Zeigen Sie Individualität bei der Einzigartigkeit Ihres Konzepts, nicht im Layout. Wenn ein Bild auf das Deckblatt soll, verwenden Sie Ihr Firmenlogo und bitte keine Stockfotos oder Clipart-Zeichnungen.
7. Fachchinesisch sprechen
Insbesondere bei Gründungen aus dem Technik- oder IT-Bereich strotzen die Businesspläne oft nur so vor Fachwörtern. Eine klare, verständliche Sprache ist jedoch unverzichtbar. Die Leser, zum Beispiel Ihr Bankberater oder Ihre Investorin, sind meist keine Spezialisten auf Ihrem Gebiet. Stellen Sie Konzepte, Techniken und Abläufe deshalb so einfach wie möglich dar und erklären Sie Fachbegriffe in allgemeinverständlicher Weise. Am besten, Sie stellen sich beim Formulieren Ihre Nachbarin vor, der Sie den Kundennutzen, das Umsatzpotenzial und Ihre Qualifikation präzise vermitteln.
8. Mit Tabellen im Text verwirren
Vor allem Gründerinnen und Gründer aus Technik und Wissenschaft machen häufig den Fehler, den Businessplan mit Konstruktionsplänen und Tabellen vollzustopfen. Wenn überhaupt, dann verfrachten Sie diese bitte in den Anhang. Im Hauptteil sollten nur vereinfachte, für Laien verständliche Darstellungen und Erklärungen stehen.
9. Zu allgemein formulieren
Ihr Geschäftsplan ist eine eigene, individuelle Leistung, die auf Ihre Person und Ihr Unternehmen zugeschnitten ist. Er sollte also keine allgemeinen Aussagen und Worthülsen enthalten, die der Businessplan-Generator im Internet ausgespuckt hat. Ihr Unternehmen ist genauso individuell wie Sie selbst – zeigen Sie das auch!
10. Ein Geheimdokument verfassen
Typische Fehler, den viele Gründerinnen und Gründer begehen, sind schwammige Formulierungen. Sie machen dem Leser bei Haus- oder Förderbank die Geschäftsidee nicht richtig klar. Nennen Sie präzise und deutlich Eigenschaften, die Ihre Unternehmung von der Konkurrenz abheben und spezielle Serviceangebote, die nur Sie allein Ihren Kunden bieten. Lassen Sie auch nichts aus. Sei es, weil es zu mühsam war, die Daten aufzubereiten oder weil Sie Schwächen verbergen wollen.
11. Risiken verschweigen
Soll ich Risiken wirklich in den Businessplan schreiben? Ja! Gefährdet das nicht die Finanzierung? Nein! Jedes Unternehmen hat seine Risiken. Das Aufzeigen dieser Gefahren bedroht aber nicht die Finanzierung. Eher das Gegenteil ist der Fall: Mit dem Verschweigen von Risiken vermitteln Sie den Eindruck, sich gar nicht mit den Gefahren befasst und somit auch keine Strategien zum Umgang damit entwickelt zu haben. Manche Risiken können Sie zwar nicht ausschließen, aber Sie können angeben, was Sie gegen tun: zum Beispiel Versicherungen abschließen, Krankheitsvertretungen organisieren etc.
12. Mit zu vielen Köchen den Brei verderben
Gründen Sie als Team, ist es sinnvoll, den Businessplan gemeinsam zu verfassen. Der Finanzexperte übernimmt den Zahlenteil, die Marketingstrategin erläutert die Maßnahmen zur Kundengewinnung. Für den Leser sollten die verschiedenen Autoren am Ende jedoch nicht mehr zu erkennen sein. Deshalb ist es nötig, Aufbau, Stil und Layout zu vereinheitlichen.
13. Auf Gegenleser verzichten
Um zu überprüfen, wie der Businessplan auf andere Leser wirkt, sollten Sie ihn auf jeden Fall vor Abgabe gegenlesen lassen. Weil Sie als Gründerin oder der Gründer selbst sehr nah an der Materie sind, sollte am Ende auf jeden Fall jemand von außen objektiv auf das Dokument schauen. Freunde und Bekannte werden Sie und Ihre Idee meist uneingeschränkt unterstützen, für eine objektive Beurteilung empfehlen sich daher eher neutrale Experten.
Fehlerfrei zum Erfolg
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